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Ex-BMW- und -VW-Chef Pischetsrieder rückt an Spitze des Daimler-Aufsichtsrats

Der 72-Jährige soll als Nachfolger von Manfred Bischoff vorgeschlagen werden. Der Manager gehört dem Aufsichtsgremium seit 2014 an. Ursprünglich vorgesehener Ex-Daimler-Boss Dieter Zetsche hatte auf den Posten verzichtet.

Der ehemalige BMW- und Volkswagen-Chef Bernd Pischetsrieder soll Ende März an die Spitze des Aufsichtsrats beim Stuttgarter Autobauer Daimler rücken. Das Gremium nominierte den 72-jährigen Bayern am Donnerstag als Nachfolger von Manfred Bischoff, wie Daimler mitteilte. Der 78 Jahre alte Bischoff scheidet mit der Hauptversammlung 2021 aus dem Aufsichtsrat aus.

“Pischetsrieder ist einer der international anerkanntesten Automobilexperten”, begrüßte er die Festlegung auf seinen Nachfolger. Investoren sprachen aber von einer Verlegenheitslösung. Eigentlich war der frühere Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche für den Posten vorgesehen. Er hatte aber im September nach wachsender Kritik von Investoren an seiner Bilanz in Diensten des Autoherstellers verzichtet.

“Fachliche Kompetenz ist unbestritten”

Fondsmanager Michael Muders von Union Investment sprach von einer überraschenden Nominierung. “Seine fachliche Kompetenz ist unbestritten, aber er kann das Amt aufgrund seines Alters nur bis 2024 ausüben.” Pischetsrieder gehört dem Aufsichtsgremium von Daimler seit 2014 an, sein Mandat läuft noch bis 2024. Dann ist er für eine Wiederwahl für eine weitere Amtszeit eigentlich zu alt. Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats sieht “in der Regel” eine Altersgrenze von 72 Jahren vor; Pischetsrieder wäre dann schon 76. Ein Sprecher betonte, die Regel sei eine “Kann-Bestimmung”, auch Bischoff sei bei seiner letzten Wahl schon älter gewesen. Marc Tüngler von der deutschen Aktionärsvereinigung DSW nannte Pischetsrieder eine “Not- und maximal Übergangslösung”.

Bischoffs Abschied stand schon länger fest. Der ehemalige Dasa-Chef und EADS-Aufsichtsratschef steht seit 2007 an der Spitze des Gremiums. Für seine Nachfolge war der scheidende Siemens-Chef Joe Kaeser als aussichtsreicher Kandidat gehandelt worden. Der Zeitung “Handelsblatt” zufolge könnte Telekom-Chef Tim Höttges Pischetsrieder in zwei oder vier Jahren ablösen. Er genieße Akzeptanz bei Betriebsräten und Politik. Höttges sitzt seit dem Sommer im Daimler-Aufsichtsrat. Der Vertrag des 58-Jährigen bei der Telekom läuft 2024 aus.

Drei neue Mitglieder im Aufsichtsrat

Bischoff erklärte, er schätze Pischetsrieder menschlich und fachlich sehr: “Er hat die Entscheidungen, den Konzern zu digitalisieren und das Produktportfolio zu elektrifizieren und damit neu auszurichten, intensiv begleitet.” Zetsche waren nach dem Führungswechsel auf Ola Källenius unter anderem Versäumnisse bei der Elektroautostrategie vorgeworfen worden. Sowohl bei BMW als auch bei VW hatte Pischetsrieder vorzeitig gehen müssen. In München wurde ihm 1999 die unglückliche Übernahme von Rover zum Verhängnis, in Wolfsburg hatte er sich 2006 mit Großaktionär und Aufsichtsratschef Ferdinand Piech überworfen. Pischetsrieder war bis 2019 Aufsichtsratschef des weltgrößten Rückversicherers Münchener Rück, wo er für den ehemaligen Vorstandschef Nikolaus von Bomhard Platz machte.

Nach der Daimler-Hauptversammlung am 31. März 2021 sollen drei neue Mitglieder in den Aufsichtsrat einziehen: Die frühere Nestle-Managerin Petraea Heynike und BASF-Aufsichtsratschef Jürgen Hambrecht scheiden gemeinsam mit Bischoff aus. Gewählt werden sollen dann die Cisco-Managerin Elizabeth Centoni, Shell-Chef Ben van Beurden und BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller.

Source – kleinezeitung.at/

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Finanzaufsicht besorgt Erste Welle an Kreditausfällen droht schon Anfang 2021

Schon Anfang 2021 müssen Deutsche Banken nach Einschätzung der Finanzaufsicht mit Kreditausfällen infolge der Coronakrise rechnen. Besonders große Sorgen bereitet die Finanzierung von Flugzeugen, die wegen der Coronapandemie oft nicht mehr gebraucht werden und deutlich an Wert verloren haben.

Deutsche Banken müssen nach Einschätzung der Finanzaufsicht BaFin Anfang nächsten Jahres mit einer ersten Welle an Kreditausfällen infolge der Coronakrise rechnen. “Die Bankbilanzen werden durch erhöhte Kreditausfälle früher oder später Schaden nehmen”, sagte BaFin-Chef Felix Hufeld dem “Handelsblatt” vom Donnerstag. Er gehe dabei von mehreren Wellen aus. “Die erste könnte es Anfang 2021 geben, wenn die Insolvenzantragspflicht wieder voll greift.”

Besonders große Sorgen bereitet der Finanzaufsicht die Finanzierung von Flugzeugen, die wegen der Coronapandemie oft nicht mehr gebraucht werden und deutlich an Wert verloren haben. “Zunächst haben wir hier mit übergreifenden Szenario-Betrachtungen gearbeitet, nun gehen wir verstärkt dazu über, auch besonders betroffene Teilsegmente der Kreditportfolien unter die Lupe zu nehmen – insbesondere bei den signifikanten Instituten”, sagte Hufeld.

Homeoffice als Risiko bei Investmentbankern

Wegen der Pandemie arbeiten derzeit auch viele Investmentbanker im Homeoffice. Das sei jedoch mit Risiken verbunden, weil dort die IT-Systeme meist anfälliger für Hackerangriffe und Händler schwerer kontrollierbar seien. Ein akzeptabler Dauerzustand sei das Arbeiten von zu Hause für diese Berufsgruppe deshalb nicht, sagte der BaFin-Chef. “Dazu muss man einfach zu viele Kompromisse eingehen, etwa bei der IT-Sicherheit oder auch bei Compliance-Themen.”

Source – kleinezeitung.at/

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Tausende Jobs bedroht Betriebsrat verklagt MAN im Streit um Stellenabbau

Nächste Runde im Kampf um den Erhalt von 9500 Arbeitsplätzen bei MAN: Der Betriebsrat zieht nun gegen das Unternehmen vor Gericht, weil Vertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung gekündigt wurde.

Im Streit über den Abbau von 9500 Arbeitsplätzen, mehr als 2000 davon in Steyr, beim kriselnden Lkw-Bauer MAN im Volkswagen-Konzern zieht der Betriebsrat gegen das Unternehmen vor Gericht. Dass MAN den Vertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung zum Jahresende gekündigt habe, ist aus Sicht der Arbeitnehmervertretung unrechtmäßig, wie Betriebsratschef Saki Stimoniaris am Montag erklärte. Dem Standort in Steyr in Oberösterreich droht das komplette Aus.

Ein Recht zum vorzeitigen Ausstieg aus dem Vertrag, der für die Zeit bis 2030 geschlossen wurde, habe das Management nur bei einem Markteinbruch von mehr als 40 Prozent. Ein solcher Rückgang sei nach Auffassung des Betriebsrats trotz der aktuellen Krise nicht zu erkennen. “Damit ist die Kündigung unwirksam”, erklärte der Betriebsrat. Ein Termin vor dem Arbeitsgericht München sei für den 12. Jänner anberaumt.

Die Traton-Holding, in der Volkswagen sein Geschäft mit schweren Nutzfahrzeugen gebündelt hat, will den defizitären Lkw- und Bushersteller MAN dauerhaft profitabel machen und dafür 9500 der weltweit 36.000 Arbeitsplätze streichen, vor allem in Deutschland und Österreich. Die Schwierigkeiten von MAN hatten sich in der Coronakrise verschärft.

Source – kleinezeitung.at/

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KnittelfeldSteirische Austria Email übernimmt deutsche ACV Wärmetechnik

Murtaler Spezialist für Warmwasser-Speicher nimmt in der Unternehmensgruppe dadurch eine noch gewichtigere Position ein.

Die Austria Email, ein Hersteller von Warmwasser-Speichern mit Sitz im steirischen Knittelfeld, übernimmt mit Anfang 2021 über ihre Tochter Austria Email GmbH Deutschland die deutsche ACV Wärmetechnik. ACV gehört wie auch Austria Email zur französischen Groupe Atlantic.

Der CEO der Austria Email AG, Martin Hagleitner, ist im französischen Gesamtkonzern für die deutschsprachigen Länder und einige CEE-Märkte verantwortlich.

Die Austria Email AG fertigt und vertreibt mit 350 Beschäftigten u.a. energieeffiziente Warmwasserbereiter und Wärmepumpen. Fertigung und Entwicklung erfolgen in Österreich. In Deutschland ist das Unternehmen seit 2016 mit der Austria Email GmbH in Weiden vertreten. Die ACV Wärmetechnik GmbH & Co KG entwickelt, produziert und verkauft seit 1922 technische Lösungen für die Warmwasserbereitung und Heizanlagen für den privaten und gewerblichen Bereich.

Die 1968 gegründete Konzernmutter Groupe Atlantic ist ein französischer Familienkonzern mit mehr als 9400 Beschäftigten in 28 Werken weltweit. Sie erzielte im Vorjahr einen Bruttoumsatz von rund 2,2 Milliarden Euro.

Source – kleinezeitung.at/

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Video und Spiele als Datentreiber Belastung durch Lockdown: Netzauslastung unter jener im März

Dennoch registrieren die Netzbetreiber im Jahresvergleich ein deutliches Plus bei Daten und Telefonie. Die Drosselung von Dienstklassen ist bei Österreichs Mobilfunkern zurzeit kein Thema.

Wird der berufliche Alltag heruntergefahren, werden Smartphones, Laptops oder Konsolen hochgefahren. Wie auch schon beim ersten Lockdown im März mehren sich deswegen Befürchtungen, dass die Kapazitäten der Mobilfunknetze an ihre Grenzen stoßen. Auf Nachfrage versichern A1, Drei und Magenta indes, dass die Netze zurzeit sehr stabil liefen. Unstrittig ist, dass die Belastung zunimmt.

„Sprachtelefonie- und Daten-Nutzung“ seien nach dem Lockdown im Frühjahr durchgehend „auf erhöhtem Niveau“ was den Vergleich mit dem Vorjahr betrifft, heißt es etwa von Drei. Eine „signifikante Steigerung“ hätte man vor allem in Folge des Terroranschlags in Wien beobachtet. Seit dem Beginn des harten Lockdowns vor einer Woche sei die Nutzung noch einmal angestiegen, „allerdings nicht auf das Niveau der zweiten Märzhälfte“. Als Datentreiber fungieren „Streaming, Videotelefonie und Gaming“. Das betont auch Volker Libovsky, Chef des Forums Mobilkommunikation und CTIO bei Magenta, im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Gaming etwa würde zurzeit je nach Anbieter zwischen “200 und 300 Prozent” mehr Datenverkehr bewegen als vor einem Jahr.

Mehr Dokumente werden geteilt

Die Netzauslastung sei „deutlich unter jener des Lockdowns im März“ heißt es wiederum von A1. Dennoch stehe im Jahresvergleich ein Plus bei der Nutzung von „Telefon und Internet“. Am deutlichsten sei der Lockdown bei den Upload-Raten ablesbar. Das habe in erster Linie damit zu tun, dass „mehr Dokumente geteilt und hochgeladen werden“, wie A1 anmerkt. Alle drei großen Mobilfunkunternehmen betonen übrigens, dass sie keine Dienstklassen – nur das wäre dank einer Ausnahmeregelung überhaupt erlaubt – drosseln und auch keine Überlegungen wälzen würden. Nicht einmal im Frühjahr hätte man diesen Schritt setzen müssen, da die Netze selbst im März „nicht an den Kapazitätsgrenzen waren“, teilt man bei A1 mit.

Aktuelle Zahlen zu Marktanteilen am Mobilfunkmarkt liefert unterdessen die Regulierungsbehörde RTR. Ende Juni verfügte Marktführer A1 über einen Anteil von 39,9 Prozent. Dahinter kämpften Magenta (25,3 Prozent) und Drei (23,6 Prozent) um den zweiten Platz. Hot lag mit 6,7 Prozent auf Platz vier, vor Spusu mit 2,2 Prozent.

Source – kleinezeitung.at/

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