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Mimo

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Platzkampf: Warum Gehsteige in Wien oft zu schmal sind

Obwohl Wienerinnen und Wiener gerne zu Fuß gehen, stehen Gehwege in der Verkehrshierarchie weit ganz unten. Warum?

Gehsteig-Ballett“ nannte Jane Jacobs 1961 das rege Treiben auf den Straßen New Yorks in ihrem Buch „Tod und Leben amerikanischer Städte.“ Die Stadtbeobachterin und Aktivistin Jacobs schrieb dies zu einer Zeit, in der die Stadtplanung zunehmend auf den Autoverkehr ausgerichtet wurde, auf Kosten der Fußgängerwege.

Diese zählten Jacobs Ansicht nach aber zu den „wichtigsten öffentlichen Räumen“ einer Stadt. Mit diesen Aussagen geriet sie damals in den Konflikt mit dem New Yorker Stadtplaner Robert Moses – heute sind ihre Ideen für Stadtplaner und Architekten selbstverständlich. Mit Corona und der Zeit des Abstandhaltens rücken die Gehsteige erneut in den Fokus.

Autos vor Fußgängern

„Die Menschen verbringen wieder mehr Zeit im öffentlichen Raum, Mängel in der Infrastruktur für Fußgänger fallen wieder vermehrt auf“, sagt Barbara Laa, Verkehrsplanerin an der Technischen Universität Wien und Sprecherin von Platz für Wien. Die Initiative setzt sich u. a. für mehr Platz zum Zu-Fuß-Gehen und Verweilen im öffentlichen Raum ein.

„Generell ist Wien im Vergleich mit anderen Städten schon sehr fußgängerfreundlich, die Datenlage aber lässt erkennen, dass der motorisierte Verkehr gegenüber Fußgängern Priorität hat.“

Zwei Drittel für Pkw

Obwohl die Bedeutung des öffentlichen Raums in der modernen Stadtplanung mittlerweile unumstritten ist, besetzen Autos den meisten Platz davon. Zwei Drittel des öffentlichen Raums in Wien dienen als Fahrbahn und Parkfläche für Pkw, ein Drittel der Fläche sind als Gehsteige für Fußgänger reserviert.

Zwar ist der Anteil für den motorisierten Verkehr leicht zurückgegangen, trotzdem entfallen nur rund 31 Prozent von insgesamt 35.428.980 Quadratmetern Straßenfläche auf Gehsteige und Fußgängerzonen. Laut der Wiener Straßenverkehrsordnung sollten Gehwege idealerweise zwei Meter breit sein.

Gehsteige oft zu schmal

Die Praxis schaue oft anders aus, sagt Heinz Högelsberger von der Abteilung Umwelt und Verkehr der Arbeiterkammer Wien. 38 Prozent der Wiener Gehsteige würden schmaler ausfallen, umgerechnet verfehlen damit rund 1.457 Kilometer der Gehsteige die vorgegebene Mindestbreite – was auch das empfohlene Abstandhalten erschwert. Zusätzlich sind Gehwegen oft mit Hindernissen verbaut.

Wie oft das vorkommt, zeigte ein Aufruf der Initiative „Geht doch Wien“ im Frühling 2020, bei dem auch Högelsberger beteiligt war. Wienerinnen und Wiener wurden gebeten, Fotos von Gehsteigen zu schicken, rund 230 Bilder kamen dabei zusammen.

Verteilungskonflikt

„Ursachen für zu schmale Gehsteige sind Parkstreifen, schrägparkende Autos, die über die Markierung hinaus den Gehsteig verengen, sowie Halteverbotstafeln, Schaltkästen und E-Tankstationen“, fasst Högelsberger die kleine, nicht repräsentative Stichprobe der häufigsten Probleme zusammen.

Dass Gehwege so einfach verknappt werden können, liegt nicht nur daran, dass die Richtlinien zur Mindestbreite nicht verbindlich sind, erklärt Verkehrsexpertin Laa. Ein weiterer Grund ist, dass immer mehr Verkehrsteilnehmer Anspruch auf den öffentlichen Raum erheben und dabei aneinander geraten: Anwohner und Touristen, Autofahrer und Fußgänger, Rad- und E-Scooter-Fahrer, Einzelhändler und Verleihfirmen, sogar Bäume und Blumenbeete.

Mobilitätsverhalten wird ignoriert

„Es kommt zu einem Verteilungskonflikt.“ Ein häufig geäußerter Kritikpunkt unter Verkehrsexperten ist zudem, dass die derzeitige Flächenverteilung das Mobilitätsverhalten ignoriere.

Mehr als die Hälfte der Wiener besitzt kein Auto, 2019 wurden nur rund 25 Prozent der Wege mit dem Pkw zurückgelegt, 27 Prozent hingegen zu Fuß. „Solche Strukturen sind ungerecht denjenigen gegenüber, die kein Auto besitzen, sie können einen Großteil des öffentlichen Raums nicht nutzen“, bemängelt Laa.

Wohin die Planung geht

Wie aber lässt sich eine Stadt planen, die allen zugutekommt? In den Strategiepapieren und Konzepten der Stadtentwicklung bis 2030 stehen jedenfalls vielversprechende Absichtserklärungen. Man strebt eine Stadt der kurzen Wege an, in der sich Fußgänger freier und sicherer bewegen können, der öffentliche Raum soll attraktiver gestaltet werden. Für die Umsetzung ist die Magistratsabteilung für Stadtplanung und Stadtentwicklung (MA18) zuständig.

Die stellvertretende Leiterin Angelika Winkler, ist sich der Herausforderung bewusst. „Wir versuchen, den öffentlichen Raum aufzuwerten, in dem wir Fußgängerinnen sichtbar machen, Bänke bereitstellen, Parkplätze zu Begrünungszonen machen und Flaniermeilen anbieten.“

In Begegnungszonen ist es auch Usus geworden, Gehsteinkanten wegzulassen, um eine gemischte Nutzung der Flächen zu ermöglichen. Der Verkehr der Zukunft nähert sich damit vielleicht wieder seinen historischen Anfängen, als Straßen vor allem von Fußgängern genutzt wurden.

Source – kurier.at/

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Shenzhen baut der Natur ein Museum

Wenn in der „leading design“-Stadt Shenzhen Projekte anstehen, ist das Interesse groß: Über 70 Büros aus aller Welt bewarben sich um den Bau des neuen Naturkundemuseums der chinesischen Metropole. Jetzt hat das Team von 3XN den Zuschlag bekommen – für einen wahrhaft spektakulären Entwurf.

Die Stadt am Perlfluss gilt als eine der am schnellsten wachsenden der Welt. In Shenzhen sprießen Großprojekte fast wie Schwammerl aus dem Boden. Dass die südchinesische Metropole zum „Creative Cities Network“ der UNESCO gehört, macht sie offen für innovatives Design. Logisch, dass jeder Wettbewerb auf gewaltiges Interesse stößt. Internationale Top-Architekten wie Ole Scheeren reißen sich darum, ihre Ideen hier umzusetzen. Bauten wie MRDVs „gestapelte“ Terrassen oder Zaha Hadid Architects‘ OPPO-Zentrale setzen bald neue Hingucker. Jetzt soll ein weiterer folgen: Das dänische Büro 3XN realisiert ein Naturkundemuseum, das seinesgleichen sucht.

Bedeutendes Kulturprojekt

Über 70 Entwürfe ritterten um das Museumsprojekt ammalerischen Yanzi-See im Pingshan-Distrikt von Shenzhen. 15 Teams aus Nordamerika, Asien und Europa schafften es in die engere Wahl. Platz eins des Wettbewerbs ging jüngst an 3XN und seine Mitstreiter B+H und Zhubo Design. Eine gewichtige Jury-Entscheidung. Schließlich wird der Neubau nicht nur Südchinas erstes großes, umfassendes Naturmuseum sein. Er zählt auch zu den „zehn kulturellen Einrichtungen der neuen Ära“, die Shenzhen sich gönnen will, um einen Makel auszuräumen: Obwohl eine der bevölkerungsreichsten, bietet Shenzhen bisher deutlich weniger Kultureinrichtungen als andere chinesische Städte.

Als kulturelles Prestigeprojekt muss das neue Naturkunde-Museum selbstverständlich spektakulär geraten. Diesen Anspruch erfüllt 3XNs Entwurf auf jeden Fall. Das siegreiche Design trägt den Titel „Delta“ und thront im Flussdelta, als wäre es dort organisch gewachsen. Ein öffentlicher Park erstreckt sich übers gesamte Dach des über 42.000 Quadratmeter Grundfläche umfassenden Gebäudes.

Fließende Form

Auch die Form des Museums ist alles andere als gewöhnlich:Wie ein erhöhter Flusslauf windet sich das Bauwerk durch die Landschaft. Und jede seiner Kurven eröffnet andere Aussichten über den umgebenden Park, die nahen Hügel und den See.

Wie Wasser, das einen Fluss hinunterströmt, führt die Wellenform die Gäste zu einem höhlenartigen Durchgang. In diesem Verbindungsstück zur Lobby des Museums laden Cafés und öffentliche Bereiche zum Verweilen. Eine belebte Zone, die künftig das „pulsierende Herz“ des neuen Kulturbaus bilden soll.

Der Entwurf erweitert das öffentliche Parknetzwerk von Shenzhen. Ziel der Architekten ist es, die üppigen Grünflächen durchgehend optimal zugänglich zu machen. Das gesamte Gelände soll rund um die Uhr belebt werden. Frühaufsteher sollen hier ideale Bedingungen für Jogging finden und Spaziergänger auch spät abends entspannt flanieren können. Die Planer wollen Anwohnern wie auch Besuchern Naturgenuss verschaffen. Und zwar nicht nur im, sondern auch rund ums neue Museum.

Weltklasse-Museum für Shenzhen

Auftraggeber des monumentalen Bauwerks ist das Engineering Design Management Center der Stadtverwaltung. Und was Shenzhen sich im Inneren des Neubaus vorgenommen hat, klingt spannend: Ein Museum, das sich der Interpretation der Gesetze der natürlichen Evolution widmet. Geographie und Ökologie von Shenzhen sollen in einer globalen Perspektive gezeigt werden. Auch aktive wissenschaftliche Arbeit ist vorgesehen. Kurzum: Den Stadtvätern schwebt einnaturwissenschaftliches Museum von Weltrang vor.

Dass ein Projekt wie dieses kostet, liegt auf der Hand. Aktuell ist von rund 3,5 Milliarden Yuan (440 Millioen Euro) die Rede. Die Kosten der Exponate, die dann auf mehr als 40.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche glänzen sollen, sind hier allerdings noch nicht inkludiert.

Für die Jury des Architektur-Wettbewerbs waren die künftigen Ausstellungsstücke des neuen Museums jedoch vorerst ohnehin noch Nebensache. Der australische Architekt und Studio-Gründer Philip Cox fand sich vor allem von der Kreativität des Siegerentwurfs beeindruckt: „Die durchgehend geneigte Außenwand mit dem Landschaftsdach schafft ein kontinuierliches Volumen und Raumerlebnis. Die Form der Klippe ist sehr interessant, die Details gut verarbeitet. Das Layout und sein Zusammenspiel mit Rampen und Wänden ergibt interessante Räume“.

„Einzigartige Atmosphäre“

Die Preisrichter lobten vor allem die harmonische Einbindung des Entwurfs in die Landschaft. Das Bauwerk passe perfekt zum Yanzi-Seepark von Shenzhen. Jury-Mitglied und Grafton Architects Co-Gründerin Yvonne Farell: „Dieses Gebäude fängt die einzigartige Atmosphäre eines Standortes am Fluss ein. Und es erhebt die zeitlose Eigenschaft des Wassers zum Konzept“. Die Trägerin des Pritzker-Preises hob zudem die klare Verbindung vieler Faktoren – wie Funktion, Standort, Struktur, Raum und Material – hervor.

Eine erfolgreiche Verbindung ist übrigens auch das Siegerteam selbst. Immerhin kombiniert es Expertise aus drei „Welten“: 3XNs Zentrale ist in Dänemark, B+H Architects‘ Hauptsitz in Kanada und Zhubo Designs ist ein chinesisches Büro.

Für 3XNs Arbeit sind der elegante Schwung und das grüne Dach des Naturkundemuseums fast schon typisch. Auch das „Olympic House“, Sydneys neuer „Fishmarket“ und das Stockholmer Flex-Office „Kvarter 15“ des preisgekrönten Büros zeigen ähnliche Elemente. Kein Zweifel also, dass sich auch Shenzhen auf ein Bauwerk freuen darf, das international Beachtung findet.

Source – kurier.at/

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Neubau aus Ziegel in herausragender Hanglage

Der Neubau eines Einfamilienhauses in Niederösterreich wird aufgrund seiner Ziegel zum Blickfang.

Ziegel überall oder auch „Brick all over“ haben die Architekten Karin Triendl und Patrick Fessler das Einfamilienhaus in Gablitz, Niederösterreich genannt. Ein Blick auf den Bau erklärt warum: Auf einer Bühne aus Beton ragt das Einfamilienhaus aus Ziegel – genauer Klinker.

„Die Bauherrin ist aus Polen und dort wird dieser speziell verarbeitete Ziegel häufig verbaut“, erklärt Patrick Fessler. Der Vorteil des Materials: es wird unter hohen Temperaturen gebrannt. Dadurch nimmt dieser Ziegel kaum Wasser auf und ist sehr widerstandsfähig.

Ungewöhnlich in Österreich

Allerdings mussten Architekten und Bauherren schnell feststellen, dass „Österreich der schlechteste Ort ist, um mit Klinker zu bauen, da er kaum zu kaufen ist“, erzählt Fessler. Produktionswerke gibt es in Nordeuropa zuhauf, in Österreich war Ziegelhersteller Wienerberger während der Planungsphase des „Brick all over“ gerade dabei die letzte Klinkerproduktionsstätte in Österreich zu schließen. Fessler: „Wir hatten Glück und konnten die letzte Charge ergattern.“

Die nächste Herausforderung war nun das Haus in steiler und schmaler Hanglage so ressourcenschonend wie möglich zu bauen und auf der kleinen Fläche ein Maximum an Platz für Garten und Terrassen herauszuholen. Entstanden ist ein Einfamilienhaus mit insgesamt 211 Quadratmetern auf drei Ebenen.

Im unteren Stock befindet sich der teilweise verbaute Keller sowie Fernseh- und Gästezimmer. Auf der mittleren Ebene, die auf dem Betonsockel ragt, ist die flexibel gestaltete Wohnküche mit großen Schiebetüren und einer Treppe, die nach oben führt und gleichzeitig als Zonierung dient.

Dachraum aus Ton

Fessler: „Da die Bauherren Fans von Gründerzeithäusern sind, haben wir den Boden mit Parkett im Fischgrätmuster gelegt.“ Im oberen Bereich sind drei Schlafzimmer mit Bad, verbunden mit einem Luftraum, damit auch von oben belichtet ist. Im Dachraum aus Ton sind Fenster eingebaut.

Doch warum der Betonsockel? Architekt Fessler: „Damit haben wir uns gut aus der Affäre gezogen. Der Tisch aus Beton hat uns ermöglicht, ideal auf die steile Hanglage einzugehen, und trotz des begrenzten Platzes Garten- und Terrassenflächen rund um das Haus anzulegen.“

Source – kurier.at/

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Eine Arche für Korallen

Eine Biobank für lebende Korallen zu entwerfen, diesem Auftrag kam Contreras Earl Architecture sehr gerne nach. Die Schutzeinrichtung wird – wie könnte es anders sein – nahe beim Great Barrier Reef in North Queensland errichtet.

Die Artenvielfalt der Korallen ist weltweit gefährdet. Das ist eine bedauerliche Tatsache. Ist doch die Bedeutung der Korallen als Stabilisator der Unterwasserfauna und -flora unumstritten.

Korallen-Biobank in Port Douglas

Nun soll in Australien, in Port Douglas im Bezirk North Queensland eine Art Schutzhaus errichtet werden. Es soll die langfristige Zukunft und die Artenvielfalt der Korallen weltweit sichern, die aufgrund des Klimawandels stark bedroht ist.

Die Living Coral Biobank, die von Contreras Earl Architecture in Zusammenarbeit mit den Ingenieur- und Nachhaltigkeitsberatern Arup und Werner Sobek für das biologische Erbe des Great Barrier Reef entworfen wurde, ist die erste Einrichtung ihrer Art, die sich der Zukunft der Korallen widmet. Das Architekturstudio Contreras Earl Architecture (CEA) wird von Rafael Contreras and Monica Earl geführt. Auftraggeber des Projekts ist das Great Barrier Reef Legacy.

Permanente Korallen-„Arche”

Das neue Gebäude ist eine Art permanente „Arche”. Darin sollen mindestens 800 Hartkorallenarten der ganzen Welt gehegt und gepflegt werden. Das Objekt reiht sich damit ein in die dezidiert dem Schutz und Erhalt unserer Biodiversifizität dienenden Biobanken und Forschungszentren, so wie auch The Arc von Snøhetta auf Spitzbergen, in dem Saatgutsorten gesammelt werden.

Bei der Planung der Korallen-Biobank galt es darauf zu achten, die Sonneneinstrahlung so gering wie möglich zu halten und optimale Bedingungen für den Erhalt und das Wachstum der Korallen zu schaffen. Gleichzeitig setzt man auf erneuerbare Energie und möchte den Energieverbrauch minimieren.

Wir untersuchen Muster in der Natur, um ortsspezifische Lösungen zu bieten, die gleichzeitig schön und funktional sind – wie die natürliche Umwelt. Skulpturale Formen und organische Linien fördern unserer Meinung nach das öffentliche Engagement und optimieren die Nachhaltigkeit.

Rafael Contreras und Monica Earl

Des weiteren will man einerseits einem Forschungsauftrag gerecht werden sowie möglichst viele Besucher anlocken. Daher wird die Living Coral Biobank auf 6.830 Quadratmetern einen Hörsaal, diverse Seminarräume und fortschrittliche Forschungs- und Laboreinrichtungen auf vier Ebenen beherbergen. Das Multifunktionszentrum verfügt auch über Ausstellungsbereiche.

Beobachten, wie man Korallen züchtet

Die Besucher können die lebenden Korallen in Aquarien aus nächster Nähe bewundern. In Ausstellungen und verschiedensten Veranstaltungen erfahren sie mehr über Korallenökosysteme und können Korallenzuchtexperten bei ihrer täglichen Arbeit in einer geschützten Nasslaborumgebung über die Schulter schauen.

Wir wollen mit unserer Architektur zu einer besseren Zukunft für unsere Gemeinden und Städte beitragen. Wir schaffen Gebäude, Räume, Masterpläne und Objekte, die biologisch inspiriert, aber digital konstruiert sind. Architektur sollte sich mit der Technologie weiterentwickeln.

Rafael Contreras

Der Bau ist von der Pilz- beziehungsweise Plattenkoralle inspiriert. Diese Steinkorallengattung zeichnet sich durch ein hohes Regenerationsvermögen aus. Es ist zu wünschen, dass sich diese Eigenschaft auf die in der Living Coral Biobank lebenden Korallen gleichsam überträgt.

Durch den Einsatz fortschrittlicher Software, Robotik, Materialien und Bauprozesse befreien wir uns von traditionellen Baupraktiken und -formen. So können wir kreativere, avantgardistischere Ideen umsetzen.

Rafael Contreras

Die Form des Gebäudes ist jedenfalls dem Tier nachempfunden und rund. Die Fassade besteht aus geschichtet und gefaltet angeordneten Betonplatten. Die Lamellen sind oben und in Bodennähe abgerundet und laufen zusammen. Auf Ebene 4, auf der sich das Besucherzentrum befindet, erreichen die Öffnungen und damit auch der natürlich Lichteinfall ihr Maximum. Im Inneren wurde darauf Bedacht genommen, dass die Korallen eine streng kontrollierte Umgebung benötigen. Des weiteren müssen Kreuzkontaminationen vermieden werden.

Zentrum der Hoffnung und des Staunens”

„Für uns ist die Living Coral Biobank ist eine Gelegenheit, gleichzeitig nachhaltig zu bauen und eine weltweit führende Naturschutz- und Bildungseinrichtung zu schaffen”, erklärt Rafael Contreras. Eines seiner Ziele ist daher auch, mit diesem Leuchtturm-Projekt Umweltbewusstsein zu schaffen, ein Zentrum der Hoffnung, des Lernens und des Staunens.

Source – kurier.at/

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Möbel als Abstandhalter

Der Wiener Möbelhersteller Miramondo hilft Kindern, Distanz zu wahren: Eine Kombi aus Tisch und Sessel senkt die Ansteckungsgefahr.

Social Distancing – dieser Terminus hat gute Chancen auf den Titel „Unwort des Jahres 2020“. Zwar dürfen wir uns wieder mit Freunden und Familie treffen, ein Babyelefant Sicherheitsabstand ist aber trotzdem ratsam. Was Erwachsenen schwerfällt, ist für Kinder oft absolut nicht nachvollziehbar, geschweige denn verständlich.

“Hop Hop” von Miramondo

Das Wiener Designlabel Miramondo hat sich daher eine kleine Hilfestellung einfallen lassen und sich überlegt, wie in Schulen und Kindergärten einfacher Distanz gewahrt werden kann. Entstanden ist mit „Hop Hop“ ein Sessel für den Unterricht im Freien – wo das Ansteckungsrisiko bekanntlich kaum gegeben ist. Die Einzelsitze können großräumig im Schulhof aufgestellt werden.

Für Links- und Rechtshänder

Die angebrachten Tische bieten eine stabile Unterlage für Schulhefte und werden individuell für Links- sowie Rechtshänder angefertigt. „So kann mit genügend Abstand unter freiem Himmel gelernt und gelehrt werden“, heißt es vonseiten des Herstellers Miramondo. Die Bank ist aus Lärchenholz gefertigt. Auf Wunsch kann sie lasiert oder unbehandelt bestellt werden.

Tisch aus Lärchenholz und Stahl

Der Tisch besteht aus feuerverzinktem Stahl mit wetterfester Strukturbeschichtung. Je nach Größe der Schüler und Schülerinnen wird die Rückenlehne aus zwei oder vier Latten gefertigt. Hop Hop ist wetterbeständig und kann ganzjährig im Außenraum aufgestellt werden – und das entweder freistehend oder am Boden fixiert. So steht der Sommerschule nichts mehr im Weg.

Source – kurier.at/

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